Zum Text des nizänischen Glaubensbekenntnis
Was können wir „Gott“ nennen? Der Autor, Donald Williams, antwortet:
Was auch immer das Leben eines Menschen regiert – was auch immer es ist, das er über alles andere schätzt -, was auch immer den Standpunkt ausmacht, von dem aus die Wirklichkeit für ihn definiert wird, von dem aus alles andere Sinn macht und nach dem alles andere beurteilt und bewertet wird – was auch immer das ist, wofür er notfalls alles andere, was er ist oder hat, aufopfern würde – das ist sein Gott.
Es ist nicht die Frage ob wir an einen „Gott“ glauben, vielmehr an welchen Gott glauben wir? Manche mögen bereits ihren „Gott“ gefunden haben, andere mögen noch auf der Suche danach sein. Jedoch besteht unsere Gemeinsamkeit darin, dass wir als Menschen so gemacht sind, dass wir einen „Gott“ brauchen – egal ob Karriere, Macht, eine andere Person, besondere Erlebnisse, Ideologie oder der Gott unserer Religionen – unser Leben bleibt sinnlos bis wir ihn gefunden haben.
Unser christlicher Glaube betont aber den Glauben an EINEN Gott, denn da wo wir versuchen mehreren Göttern nachzujagen, erreichen wir nur, dass unsere Seele zerrissen wird. Wir wollen mehr erreichen und bleiben doch leer. Darum entscheiden wir uns jeden Tag und in jeder Situation erneut dafür, den einen Gott auf den Thron unseres Herzen sitzen zu lassen (Matthäus 6,24). Dieser Gott steht jenseits von allem Vergänglichem, sodass wir nur in ihm finden, was uns durch niemanden weggenommen werden kann; ER steht jenseits von allem, was wir fassen, riechen oder sehen können, sodass ER unsere Herzen mit dem füllen kann, was wir nirgendwo sonst bekommen können; ER steht jenseits von allem was wir gewinnen oder verlieren können, sodass unser Leben nicht mehr von dem, was wir haben oder nicht haben, abhängig bleibt und wir immer Trost in Ihm finden können. ER lädt uns immer wieder dazu ein: IHN zu unserem einzigen Gott zu machen (Deuteronomium 4,6; Matthäus 22,37).
GEBET
Lieber Vater, lass Deine Güte sich wie eine Fessel an mein wanderndes Herz binden. Herr, ich neige oft dazu dich, den Gott, den ich liebe, zu ersetzen. Ich gebe dir mein Herz; Nimm es und halte es fest. Erfülle es mit den ewigen Reichtümern, die du für mich hast, damit ich vollkommenen Frieden, Freude und Liebe in dir entdecke. Amen!