Zum Text des nizänischen Glaubensbekenntnis
Ich möchte euch in eine Begebenheit mitnehmen, wo ich das vor einigen Jahren selbst so eindrücklich erlebt habe: Ich konnte schon lange Zeit viel mit Jesus und seiner Freundlichkeit anfangen, aber Gott der Vater ließ mich eher kalt. Eines Morgens schaute ich dem wunderschönen, klaren Sonnenaufgang zu. Dazu spielte die Musikanlage ein Lied mit der Zeile: „Jesus, Morgenstern, strahlend hell und rein: Gottes Angesicht scheint durch dich (Albert Frey, „Sterne“). Da war mir klar: Die Schönheit und Freundlichkeit, die ich an Jesus so liebe, ist das vollkommene Abbild des Vaters! Wie der Morgenstern (der Planet Venus) einfach nur das Licht der Sonne reflektiert, so spiegelt Jesus das Wesen des Vaters wider. Das wollte Gott mir wohl in diesem Moment zeigen – auf eine Weise, die mir ins Herz ging. Als im weiteren Verlauf des Tages die Sonne höher stand und Felder, Bäume, Tiere und Menschen wärmte, sonnte ich mich voller Freude in der Freundlichkeit des Vaters, die er so großzügig über uns scheinen lässt!
Wir dürfen durch Jesus den Vater sehen, weil er ihn uns nahe gebracht hat. Jesus selber sagte: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater sehen.“ (Johannesevangelium 14,9) Und: „Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun; er tut nur, was er den Vater tun sieht. Was immer der Vater tut, das tut auch der Sohn.“ (Johannesevangelium 5,19). Wir schauen auf Jesus, wie er uns bedingungslos annimmt. Wie er für uns da ist. Wie er uns jeden Tag neu erfüllen will mit seinem Sieg, seiner Gnade, seiner Fülle. Er hat überwunden, er hat vollbracht, er ist genug – und durch ihn sind wir genug! Und wir wissen: Er stimmt darin völlig mit dem Vater überein, denn er ist ja der Sohn des Vaters und der Vater hat ihn gesandt. So können wir freimütig zum Vater kommen!
GEBET
Jesus, ich danke dir, dass du mir den Vater gezeigt hast! Du bist Gott zum Anfassen und bei dir bin ich geborgen. Ich darf dir nahe sein, dich kennen lernen und unter deiner Liebe aufleben. Und Vater, danke, dass du uns deinen Sohn geschenkt hast. Ich darf wissen, dass du genauso freundlich bist und ich keine Angst vor dir haben muss. Danke, dass du mein Vater sein wolltest und mich zu deinem Sohn (deiner Tochter) gemacht hast! Amen!