Zum Text des nizänischen Glaubensbekenntnis
Es tut gut, dass gleich hier am Anfang des Glaubensbekenntnisses vom Vater die Rede ist und wir nicht nur Gott, den Allmächtigen bekennen. Das Wort Vater stellt die Beziehung, dieses unbeschreiblichen, unergründlichen und allmächtigen Gottes, zu uns her. Ohne diese Bezeichnung wäre Gott uns fremd und fern und wir wüssten nicht, mit wem wir es eigentlich zu tun haben. In der Bibel gibt es viele Namen, die Gott näher beschreiben, aber die Bezeichnung Vater ist die intimste. Interessant ist, dass in den Büchern des alten Testamentes das Wort Vater für Gott nur 20 mal und im neuen Testament dagegen 261 mal vorkommt.
Jesus selbst hat immer wieder vom Vater geredet und uns zum Beispiel durch Gleichnisse ein Bild unseres Vaters im Himmel vor unsere inneren Augen gemalt. Unser eigenes Bild, was ein Vater ist oder wie er sein sollte, ist davon geprägt, wie wir unseren leiblichen Vater erlebt haben. Haben wir einen tollen Vater gehabt, tun wir uns nicht schwer an einen wohlwollenden Vater im Himmel zu glauben; haben wir schlechte Erfahrungen gemacht, übertragen wir diese auch meist auf unseren Vater im Himmel. Deshalb ist es wichtig, uns z.B. im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11-32) anzuschauen, wie Jesus den Vater im Himmel beschreibt: Er gibt, ohne zurück zu fordern; er schaut nach Dir aus, ob Du zurück kommst; er nimmt Dich kompromisslos an und kleidet Dich, geistig gesehen, neu an; er vergibt Dir ohne Wenn und Aber und er freut sich über alle Maßen über Dich; und auch wenn Du ihn schon lange kennst, geht er Dir gerne nach.
Solch einen Vater haben wir im Himmel und jetzt braucht uns auch die Allmacht Gottes keine Angst zu machen, sondern wir können gerade wegen seiner Allmacht so viel von ihm erwarten! Eines sollten wir dabei noch im Auge behalten, er ist nicht nur unser Vater, sondern auch der Vater unserer Nachbarn, unserer Arbeitskollegen usw. Die Botschaft vom liebenden Vater im Himmel möchte weitererzählt werden!
GEBET
Lieber Vater im Himmel, Du bist so gut, Du hast nur Gutes über mich und die Menschen im Sinn. Lass mich dies ganz neu erfahren und neues Vertrauen in Dich fassen und ich möchte, nicht weil ich es muss, sondern weil ich Dich als liebenden Vater kennengelernt habe, gerne von Dir erzählen. Amen!