Herzlich Willkommen zu dem diesjährigen Passionsweg von Kirche am Start.
Auch die Corona-Pandemie kann uns nicht aufhalten, uns daran zu erinnern, welche Wege Jesus für uns gegangen ist – bis ans Kreuz.
Es ist kein Problem, wenn du bisher noch nie von einem Passionsweg gehört hast.
Wir haben ihn entworfen, damit wir uns in der Karwoche einmal bewusst Zeit nehmen können, um innezuhalten, und uns Stück für Stück daran zu erinnern, was unser Herr Jesus für uns zu Ostern auf sich genommen hat.
Nimm dir dafür ungefähr eine halbe Stunde Zeit (natürlich geht auch mehr), zieh alleine oder gemeinsam mit anderen los. Geh eine kleine oder große Spazierrunde und halte insgesamt 6-mal an, um kurz zur Ruhe zu kommen, den jeweiligen Abschnitt unten zu lesen und ein Gebet zu sprechen. Wenn du möchtest, kannst du dafür auch eine Bibel mitnehmen, aber es reicht völlig aus, wenn du diesen Text hier auf dem Handy oder ausgedruckt bei dir hast. Du kannst dir den Text über den Button „Herunterladen“ öffnen und ausdrucken. Alles weitere dann auf dem Weg.
Wir hoffen, dass du eine eindrückliche Zeit hast, die an Jesus erinnert.
Station 1 – Der Palmsonntag
Bibelstelle: Matthäus 21:1-27
Geschichte:
Die Menschen in Jerusalem freuten sich sehr darüber, dass Jesus zu ihnen gekommen war. Sie hatten gehört, dass er schon vielen armen und kranken Menschen geholfen hat und auch, dass er Wunder bewirkt hatte. Deshalb sahen sie ihn als ihren Retter an. „Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn!“, riefen sie. Die Menschen legten Kleidungstücke auf den Boden und wedelten mit Palmzweigen, um Jesus zu ehren. Die Stadtoberhäupter hörten von Jesus. Ihnen machte es Angst, dass ihr Volk Jesus wie einen König feierte.
Aktion:
Lächelt! Denn Jesus ist König aller Könige. Könige gibt es überall, auch in jedem Märchenbuch. Doch Jesus ist der wahre König. Er ist der liebende König. Der barmherzige König. Ein König der für uns, den größten Preis bezahlt hat. So lass uns wie die Menschen in Jerusalem Jesus willkommen hießen, ihn in unsere Herzen einladen und ihn feiern.
Wenn du in einer Gruppe unterwegs bist: Tauscht euch bis zur nächsten Station ein bisschen darüber aus, was euch daran besonders gefällt, dass Jesus König ist.
Gebet:
Sei gepriesen Herr Jesus Christus. Du bist König für alle Zeit und deine Herrschaft umfasst alle Völker. Wir bitten dich, den Platz auf dem Thron unserer Herzen einzunehmen und zu regieren. Errichte dein Königreich auf dem gesamten Erdkreis, stärke uns im Glauben und gib uns die notwendige Kraft dir immer treue Untertanen zu sein.
Wir beten in deinem Namen Jesus, Amen!
Station 2 – Der Verrat
Bibelstelle: Lukas 22:3-6
Geschichte:
Judas ging zu den Hohenpriestern und fragte sie: ,,Was gebt ihr mir, wenn ich Jesus verrate?“- Dreißig Silbermünzen baten sie ihm an. So ließ er sich auf den Handel ein und plante Jesus zu verraten.
Aktion:
Wie konnte es so weit kommen? Judas zweifelte stark an Jesus, so stark, dass er ihn hinterging.
Zweifel an Gott zu haben, ist ganz natürlich, weil wir nicht alles verstehen können von dem, was er tut, oder wie er ist. Die Frage ist nur, was wir mit unseren Zweifeln machen. Wo gehen wir mit ihnen hin?
Hast du vielleicht auch Zweifel, oder Fragen an Gott? Welche Sorgen halten dich davon ab, ihm ganz zu vertrauen? Gott lädt dich ein, diese Sorgen und Zweifel an ihn abzugeben. Er ist nicht böse auf dich und auch nicht enttäuscht von dir. Im Gegenteil, er freut sich über deine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit. Auch wenn er alles weiß, freut er sich, dass du es ihm sagst und er möchte dir in diesen Dingen begegnen.
Gebet:
Himmlischer Vater,
Danke für deine Geduld und für dein Verständnis. Es gibt Momente, wo mein Glaube schwankt. Bitte stärke mich in dir. Hilf mir auf dich zu vertrauen, auch wenn es in mir und um mich herum, sehr unruhig ist. Hilf mir den Unglauben zu überwinde. Hilf mir deinem Wort mehr zu glauben als jeder anderen Quelle auf der Welt, mehr als dem was mir mein Körper sagt, mehr als dem, was mir die Ärzte sagen, mehr als dem was mir die Mitmenschen sagen und auch mehr als dem was mir das Internet sagt. Hilf mir, dein Gebot zu ehren, an den Namen Jesus zu glauben und andere zu lieben, wie du es geboten hast Herr. Ich danke dir für deine Hilfe.
In deinem Namen Jesus, Amen!
Station 3 – Das Abendmahl
Bibelstelle: Lukas 22:17-23
Geschichte:
Am Gründonnerstag feierte Jesus zusammen mit den Jüngern das Abendmahl. Während dieses Mahls – es war die Feier zum jüdischen Passahfest – zerbrach er das Brot, um es mit seinen 12 Jüngern zu teilen. Ebenso teilte er den Wein mit ihnen. Er sprach davon, dass das Brot und der Wein ein Symbol für ihn selbst seien. So wie er das Brot und den Wein austeilte an seine Jünger, so würde er auch sich selbst hingeben, damit sein Leben und seine Vergebung an seine Jünger ausgeteilt werden konnte.
Zum Nachdenken:
Das Brot und der Wein beim Abendmahl symbolisieren das Blut und den Leib, den Jesus aus Liebe zu uns am Kreuz geopfert hat. Jedes Mal, wenn wir das Abendmahl nehmen, dann erinnert uns das Brot und der Wein (oder Saft) genau daran, dass Jesus sein Leben für uns gab. Wie denkst du darüber? Was fühlst du, wenn du daran denkst, was Jesus für dich getan hat?
Gebet:
Unser Herr Jesus – wir denken an dein Blut, das du für uns am Kreuz vergossen hast und denken an deinen Leib, welcher für uns zerrissen wurde. Ebenso denken wir an unsere Freunde überall auf der Welt, die für ihren Glauben an dich verfolgt und unterdrückt werden. Mögest du ihnen viel Kraft und Hoffnung schenken. Denn du bist unsere Hoffnung.
In deinem Namen Jesus, Amen!
Station 4 – Im Garten Gethsemane
Bibelstelle: Johannes 18:1-12
Geschichte:
Nach dem Abendmahl, nachdem es dunkel geworden war, gingen Jesus und seine Jünger in den Garten Gethsemane. Jesus bat seine Jünger, wach zu bleiben und zu beten und ging dann ein Stück weiter und kniete sich zum Beten hin. Es war ein Gebet voller Furcht und Angst, denn Jesus wusste, was ihn erwartete. Doch er ordnete sich aus Liebe seinem Vater unter, damit wir durch das, was geschehen würde, gerettet werden können.
Später kehrte er zu seinen Jüngern zurück. Doch sie waren eingeschlafen! Mehrmals bat Jesus sie wach zu bleiben, aber jedes Mal, wenn er zu ihnen kam, schliefen sie. ,,Wie könnt ihr jetzt schlafen?“, fragte er sie beim dritten Mal. ,, Die Stunde ist doch gekommen, in der ich meinen Feinden übergeben werde.“
Auf einmal wurde es sehr laut. Jesus und seine Jünger drehten sich um und sahen viele Männer auf sie zu kommen. Diese Männer waren mit Schwertern bewaffnet. Als sie bei Jesus ankamen, ging einer von ihnen direkt auf Jesus zu. Er küsste ihn. Es war Judas.
Die Männer, die mit Judas gekommen waren, wussten jetzt, wer Jesus war. Sie wollten ihn packen, aber Petrus versuchte Jesus zu verteidigen. Er zog sein Schwert und traf damit den Mann neben ihm. Das Schwert trennte dem Mann das rechte Ohr. Was machte Jesus? Er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn.
Er sprach dann zu Petrus: ,,Steck dein Schwert weg! Weißt du nicht, dass ich meinen Vater um Tausende von Engeln bitten kann, damit sie mich retten?“ Doch er bat Gott nicht darum, denn er wusste, dass für ihn die Zeit gekommen war, von seinen Feinden verhaftet zu werden. Er ließ sich von ihnen mitnehmen.
Aktion:
Auch Jesus hatte Ängste. Er erzählte es Gott und legte alles, was ihn sorgte in Gottes Hände. Vielleicht war er traurig, dass sein Jünger Judas ihn verraten hatte. Und mit Sicherheit hatte er große Angst vor seiner Verhaftung. Doch er vertraute sich voll und ganz Gott an.
So lasst uns Gott offen und ehrlich unsere Ängste und Sorgen sagen. Denn bei ihm sind sie gut aufgehoben, er kümmert sich um alles.
Station 5 – Die Auslieferung an Pilatus
Bibelstelle: Matthäus 26: 57-68
Geschichte:
Die bewaffneten Männer, die Jesus im Garten Getsemani verhaftet haben, brachten ihn in das Haus vom Hohepriester Kaiphas. Da warteten schon die Mitglieder des Hohen Rates. Der Hohe Rat war das wichtigste Gericht bei den Juden. Und den Mitgliedern des Hohen Rates gefiel es nicht, wie Jesus von sich und von Gott redete. Der Hohe Rat konnte Jesus allerdings nichts Böses nachweisen. Deshalb schickten sie ihn zu Pontius Pilatus, dem Statthalter. Als Jesus zu Pilatus gebracht wurde, war er ziemlich ratlos. Jesus hatte doch nichts Böses getan. Pilatus fragte auch immer wieder von seinem Balkon das Volk auf der Straße, wie sie die Sache sahen. Aber die Menschen schienen plötzlich alle gegen Jesus zu sein. Obwohl sie ihm doch vor wenigen Tagen noch so zugejubelt hatten, als er nach Jerusalem kam.
Es gab damals einen Brauch: Zum jüdischen Passahfest wurde ein Gefangener freigelassen. Pilatus fragte die Leute deshalb, ob er Jesus von Nazareth oder Barabbas, einen Verbrecher, gehen lassen sollte. Die Menschen entschieden sich dafür, den Verbrecher Barabbas freizulassen. Und Jesus wurde unschuldig zum Tod am Kreuz verurteilt.
Zum Nachdenken:
Obwohl Pilatus wusste, dass Jesus unschuldig war, fällt er aus Angst das Urteil gegen Jesus und dieser wurde für schuldig erklärt. Manchmal sind wir Menschen auch so. Wir schauen weg, obwohl wir wissen, dass Unrecht geschieht. Wie oft haben wir uns zurückgezogen oder uns weggedreht, als jemand ungerecht behandelt wurde? Wie oft haben wir die Schuld auf andere geschoben? Wir setzen uns für unsere Liebsten ein, aber was ist mit den anderen Menschen? Wir schauen auf unser Wohlergehen, aber geht es uns wirklich besser, wenn wir wegschauen? Oft denken wir auch, was bringt es sich als einziger für die Wahrheit einzusetzen. Mahatma Gandhi hat mal gesagt: ,,Sei du die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest.“ So möchte ich euch ermutigen, seid mutig wie Jesus! Denn genauso wie er, habt ihr Gott, euren Vater, an eurer Seite!
Gebet:
Himmlischer Vater, wir bitten dich um Vergebung für die Momente wo wir andere unrecht behandelt haben und auch für die Momente, in denen wir weggeschaut haben trotz, dass wir die Wahrheit wissen. Mach uns Mutig und stärke uns immer für die Wahrheit zu stehen. Erinnere uns daran, dass wir deine Kinder sind.
In deinem Namen Jesus beten wir, Amen.
Station 6 – Die Kreuzigung
Bibelstelle: Markus 15: 22-41
Geschichte:
Nachdem er ausgepeitscht und geschlagen wurde, setzten die römischen Soldaten Jesus eine Krone aus Dornen auf den Kopf. Und dann musste Jesus das schwere Holzkreuz, an dem er sterben sollte, durch die Stadt tragen. Bis zu dem Ort, wo er sterben sollte, ist er dreimal gefallen. So schwer war die Last, die er tragen musste. Das Endziel war der Berg Golgatha. Einige Leute lachten Jesus aus oder bespuckten ihn. Und die Menschen, die Jesus liebte, weinten. Als Jesus völlig erschöpft an dem Ort ankam, wo er sterben sollte, wurde er schließlich mit Nägeln an das Kreuz geschlagen.
Zum Nachdenken:
Stell dir mal vor, bei jedem Schlag den Jesus bekam, dachte er ganz persönlich an dich und mich. Denn aus Liebe zu uns ertrug er das alles. Er hat nicht einmal daran gedacht sich selbst zu retten, oder diesen Schmerzen auszuweichen. Er ertrug all das an unserer Stelle, denn eigentlich sind wir die Schuldigen und er der Gerechte. Doch aus Liebe trug er unsere Schuld dort am Kreuz, damit wir vollkommen gerecht werden können, wenn wir an ihn glauben.
Wenn du Steine oder Holz findest, lege ein Kreuz auf den Boden und mache ein Herz drumherum. Werde für einige Minuten ganz still um an das zu denken, was Jesus für dich dort am Kreuz erlitten hat. Sprich zum Abschluss dieser Zeit ein Gebet.
Gebet:
Jesus, vor deinem Kreuz beuge ich mich nieder. Du hast den größten Preis für mich bezahlt. Du liebst mich ohne Grenzen und du liebst mich so wie ich bin. Auch wenn ich versage, liebst du mich. Dafür möchte ich dir danken. Dein Blut floss am Kreuz für mich. Dein Kreuz machte mich frei. Keiner liebt mich so sehr, wie du es tust. Wer und wo wäre ich nur ohne dich? Möge jeder Mensch auf der Welt deine Liebe erkennen. Mögest du die Herzen berühren.
Im Jesus Namen, Amen!