Das Interview wurde geführt von Miriam Kehr.
„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr. Und ich, Johannes, sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott aus dem Himmel herabsteigen, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut. Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Himmel sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!“
Offenbarung 21, 1-5
Wir als Kirche am Start, beschäftigen uns in unserer neuen Predigtreihe „Gott ganz nah“ mit dem Thema Gemeinschaft im Hinblick auf Ostern. Wir stellen uns die Frage: Wie sieht der große Kontext von Ostern aus? Hierzu haben wir unseren Pastor Lionel Bendobal zum Thema „Beginn der Gemeinschaft“ interviewt. Diese Interview kannst du sowohl als Video anschauen, als auch als Audio-Podcast anhören.
1. Frage: Was spricht dich bei dieser Bibelstelle besonders an?
Antwort: Zu allererst weckt es in mir Hoffnung, Friede und Freude. Es weckt in mir das Gefühl von Sinn. Ich weiß, wohin es mit dieser Welt geht und somit weiß ich auch, für was ich mich hier und heute einsetzen möchte. Ich weiß, dass es sich lohnen wird, sich für das Gute einzusetzen. Diese Bibelstelle zeigt mir eine Perspektive, die es mir ermöglicht zu sehen, dass am Ende nicht die Zerstörung und das Leid gewinnt, sondern die Gemeinschaft mit Gott. Darum lohnt es sich heute schon für Frieden zu sorgen und liebevoll miteinander zu sein.
Hier wird deutlich, dass Gott mit seinem Plan ans Ziel kommt und die Gemeinschaft gewinnen wird, egal, wie aussichtslos es heute manchmal scheinen mag. Deswegen können wir auch heute Gott vertrauen und wir dürfen durch diesen Gedanken getröstet werden. Tränen, die hier auf dieser Erde niemals weggewischt werden können, werden dann getrocknet. Auch wenn es heute noch Ungerechtigkeiten gibt, wird Gott uns in vollkommene Gerechtigkeit führen. Gott wird Dinge wiederherstellen, die hier auf dieser Erde nicht wiederhergestellt werden können.
2. Frage: Was verändert diese Bibelstelle in meinem heutigen, alltäglichen Leben ?
Antwort: Das Einzige, was am Ende wirklich bestehen wird, ist die Gemeinschaft mit Gott, die Gemeinschaft miteinander und unser Umfeld, denn auch Himmel und Erde werden neu gemacht werden. Selbst die Schöpfung um uns herum wird neu gemacht, sie wird neue Kraft bekommen.
Beziehung mit Gott, Beziehungen miteinander und Harmonie mit der Welt sind die Dinge, die Bestand haben werden, und auf diese drei Punkte sollte ich mich heute schon konzentrieren. Die Bibelstelle zeigt mir also heute schon, worum es wirklich geht und wofür es sich lohnt zu kämpfen. Im „Vater Unser“ beten wir: „Dein Reich komme“ – und wenn wir das beten, dann sagen wir eigentlich, dass wir unsere Energie, unseren Fokus auf die Dinge richten möchten, die ewig bestand haben und die in Gottes Reich weiterleben werden.
Stelle dir also die Frage, fördert das, was du tust, diese drei Dinge, also die Beziehung zu Gott, die Beziehung zu anderen Menschen und die Harmonie mit der Welt?
Wichtig ist außerdem zu verstehen, dass meine Tränen abgewischt werden, vielleicht nicht hier und heute, aber in der Ewigkeit. Diese Gewissheit ermöglicht es mir, mein Leid loszulassen, weil ich weiß, dass es am Ende gerecht zugehen wird. Es geht also nicht darum, dass die Dinge, die mir Schaden zugefügt haben, einfach so davon kommen, sondern darum zu wissen, dass Gott sich um meine Angelegenheiten kümmern wird. Mein Leid wird nicht vergessen, deshalb kann ich es loslassen und ich darf frei sein, weil Gott sich dessen annimmt. Somit sind die Dinge nicht außer Kontrolle, sondern in Gottes Kontrolle.