5 Denn du bist meine Hoffnung, Jahwe, mein Herr, / meine Zuversicht von meiner Jugend an. 6 Von Mutterleib an verließ ich mich auf dich. / Schon aus dem Mutterschoß halfst du mir heraus. / Dir gilt stets mein Lobgesang. 7 Ich war wie ein Zeichen für viele, / denn du bist mein mächtiger Schutz. 8 Mein Mund ist voll von deinem Lob, / von deinem Ruhm den ganzen Tag. 9 Verwirf mich nicht in der Zeit des Alters, / verlass mich nicht beim Schwinden meiner Kraft.
Eins haben wir alle gemeinsam! Wir werden alt, ob man will oder nicht.
Der Schreiber des Psalms findet sich bereits in einem recht betagten Alter. Obwohl sich vermutlich Alterserscheinungen bemerkbar machen, ist er statt verbittert zu sein voll Lob und Dank. Auch wenn er für seine Zukunft bittet, dass Gott ihm auch im hohen Alter beschützen möge, wie schon sein ganzes Leben lang, scheint das aus einer Gewissheit heraus zu kommen: „Mein Gebet wird erhört.“ Er bittet Gott, das zu sein, was er schon immer gewesen ist: seine Zuversicht und seine Hoffnung.
Ich bin mit meinen 30 Jahren noch recht jung, aber ich wünsche mir schon heute so eine Vertrautheit. Denn oft rauben Zweifel und mangelndes Vertrauen einem die Lebensfreude. Man versucht Probleme erstmal selber zu lösen und hängt seine Hoffnung an weltliche Dinge. Aber all das vergeht. Im Alter schwinden die Kräfte und wir schaffen nicht mehr, was uns früher gelang. Deswegen ist die Frage, „was ist meine Hoffnung“, eine wichtige Frage, die wir uns als eine Erinnerung stellen dürfen.
Der Psalmist ist sich bewusst, von wem seine Hilfe kommt und zu wem er gehört. Hier herrscht eine vertraute persönliche Beziehung. Er weiß sein Leben in der Hand von jemandem liegen, der größer ist, als er selbst: Kein unpersönlicher oben im Himmel thronender Gott, sondern von „seinem Gott“ (V.5).
Er will „unser Gott“ sein und hat sich in Jesus für uns alle nahbar gemacht. In Jesus hat er uns eine Hoffnung geschenkt, mit der wir alt werden können, ohne, dass unsere Hoffnung alt wird oder vergeht. Er hat uns eine Zukunft geschenkt, bei der wir wissen, dass wir am Ende unseres Lebens zu ihm gehen. Er ist unser Gott und wir sind sein. Wollen wir das?
Halleluja, dir gehört unser Leben, du bist unser Gott. Danke, dass du uns eine Hoffnung schenkst, die uns niemand nehmen kann. Da wo uns Vertrauen fehlt, erinnere uns dran, dass unser Leben in deiner Hand liegt. Da wo wir zweifeln, mach uns deine Größe, aber auch deine Nähe neu bewusst. Danke, dass es dein Wunsch ist, eine vertraute persönliche Beziehung mit uns zu haben. Du bist unser Gott und wir sind dein.
Amen.