1 Von David, mit Instrumenten zu begleiten. 2 Höre, Gott, meinen Hilfeschrei und achte auf mein Gebet! 3 Aus weiter Ferne rufe ich zu dir, denn ich bin am Ende meiner Kraft. Ich selbst kann mich nicht mehr in Sicherheit bringen, darum hilf du mir und rette mich! 4 Zu dir kann ich jederzeit fliehen; du bist seit jeher meine Festung, die kein Feind bezwingen kann. 5 Wo du wohnst, möchte auch ich für immer bleiben – dort, in deinem Heiligtum. Bei dir suche ich Zuflucht wie ein Küken unter den Flügeln seiner Mutter. 6 Gott, du kennst die Versprechen, die ich dir gegeben habe. Du beschenkst jeden reich, der deinen Namen achtet und ehrt. Auch mir gibst du meinen Anteil. 7 Gib dem König ein langes Leben, er soll über viele Generationen regieren! 8 Lass ihn für immer in deiner Nähe bleiben, beschütze ihn durch deine Güte und Treue! 9 Dann will ich dich allezeit besingen und deinen Namen preisen. Tag für Tag werde ich erfüllen, was ich dir versprochen habe.
Dieser Psalm beginnt von Anfang an mitten im Leben, ohne etwas davon schönzureden. David, der König von Israel, hat diesen Psalm geschrieben und er schreit um Hilfe. Er schreit um Hilfe zu Gott, weil er sich alleine und schutzlos fühlt. Auch als ein König bleibt er nicht davon verschont, dass das Leben manchmal mit all seinen Herausforderungen über ihn hereinbricht und seine Gefühle ihn letztendlich übermannen. David fühlte sich so, als ob Gott ganz weit entfernt ist und er selbst nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu helfen, weil die Kraft einfach fehlt.
Ich persönlich kann ihn hier richtig gut nachvollziehen. Ich kenne diese Momente, an denen es einfach nicht mehr weitergeht und man nur noch wie aus „weiter Ferne“ zu Gott rufen kann.
Und dann lese ich den Psalm 61, und schaue auf David, wie er sich trotz allem an die Versprechen von diesem Gott klammert. An diesen Gott, von dem er doch weiß, dass er seine sichere Festung ist. Von dem er weiß, dass er ihm nah ist – auch wenn er das gerade nicht fühlt. Dieser Gott, von dem er weiß, dass er sich jederzeit unter seinen schützenden Flügeln verstecken darf. Alle diese Zusagen hat Jesus uns als Gottes Sohn auch noch einmal gemacht, um es uns wirklich klar zu machen.
Er ist der neue Tempel, bei dem wir ihm nah sein dürfen (Joh. 2,12-21). Er schützt uns, wie eine Hühnermutter mit schützenden Flügeln (13,34.35). Und er hat mit seinem Tod und seiner Auferstehung den Tod endgültig besiegt und für uns die Ewigkeit errungen.
Wenn wir uns das immer wieder vor Augen halten, wird uns neu bewusst: Wir leben nicht auf den Tod hin, sondern auf das Ewige Leben. Jesus ist der Sieger und nichts, was mir in meinem Leben die Kraft raubt, kann ihn davon abhalten die Ewigkeit zu regieren. Und im Vertrauen darauf, blüht die Dankbarkeit und vor allem die Hoffnung in unseren Herzen wieder auf.
Jesus, du siehst meine Herausforderungen. Du siehst meine Ängste und meine Zweifel. Du siehst auch wie weit weg ich mich von dir fühle. Ich danke dir, dass nichts davon mich von dir entfernt. Ich darf mir sicher sein, dass du zu mir hältst zu jeder Zeit. Du hast für mich den Sieg errungen und mir eine ewige Zukunft in deiner Nähe geschenkt. Ich bekenne, dass ich mir darüber oft nicht im Klaren bin. Ich möchte dir wieder mehr vertrauen und in Dankbarkeit leben. Du hörst meine Gebete und du sorgst für mich.
Amen