David befindet sich, als er diesen Psalm schreibt, bereits seit Jahren auf der Flucht vor seinem Verfolger König Saul, der ihn töten wollte. Wir wissen nicht genau wie viele Jahre, aber David musste in dieser Zeit der Flucht unheimlich viel Geduld aufbringen. Es lässt sich nur schwer vorstellen, wie es ist, in ständiger Todesangst zu leben. Wie muss sich David gefühlt haben, als er auch noch verraten wird und Saul ihm so nah kommt.
Wir dürfen dankbar sein, dass Situationen in dieser Form in einem normalen Leben nur sehr selten vorkommen. Trotzdem gibt es immer wieder Momente, in denen wir das Gefühl haben, als breche über uns alles zusammen und wir haben das Gefühl, als gleite uns alles aus den Händen. Wir befinden uns seit über einem Jahr in einer Situation, die uns nicht das Gefühl gibt, als würde sich das in nächster Zeit ändern. Menschen werden krank, Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz und wie in Davids Situation, scheint uns alles aus den Händen zu gleiten. Es ist nicht unüblich, dass wir in Zeiten wie diesen aufgeben. Und in Davids Situation, wäre dies nur verständlich.
Doch David gibt nicht auf. Er erkennt, dass nicht er selbst die Person ist, die Dinge festhalten muss, damit sie ihm nicht aus der Hand gleiten. Es ist die Kraft Gottes. Er erkennt, dass Gott sein Helfer ist und dass niemand außer Gott ihm den nötigen Halt geben kann, den er braucht, um nicht ins Wanken zu geraten.
Aber damit nicht genug. Denn er sagt nicht nur, dass der Herr ihn retten werde, er bedankt sich bereits vorher bei ihm, dass er ihn schon gerettet hat. Und in der biblischen Erzählung sehen wir, dass dies auch genau so eintritt. Wir müssen nicht aus aller Kraft kämpfen und uns an den Dingen festklammern. Wir dürfen sie loslassen und in die Hände Gottes geben, in der Hoffnung, dass er alles im Griff hat.
Lieber Vater, danke dass du uns dein Wort geschenkt hast. Danke dass wir mit David ein Beispiel haben, von jemandem, der dir voll vertraut hat. Danke dass du auch uns die Kraft gibst dir zu vertrauen. Aus deiner Kraft heraus, werden wir die Hoffnung in all unseren Umständen niemals verlieren. Du gibst uns Halt. Du lässt uns nicht ins wanken geraten. Alles was wir tun müssen ist daran zu glauben und dankbar zu bekennen. Deshalb bitte ich dich, schenk unserem Glauben Wachstum du großer und gütiger Gott.
Amen.