Aus Gnade gerettet durch Glauben
Das Konzept haben wir ja schon verstanden: Wir können uns nicht selbst retten und wir können auch durch eigene Kraft nicht Gott ähnlicher werden. Es ist einfach genial zu wissen, dass wir nicht auf uns selbst gestellt sind, ganz besonders dann, wenn es darum geht, mit Schuld und Versagen irgendwie klar kommen zu müssen.
Für manche Menschen ist dies wirklich eine große Erleichterung, gerade wenn sie sich immer selbst ganz viel Druck machen und nie so richtig zur Ruhe kommen können.
Für andere Menschen wiederum ist dies eine große Herausforderung, weil sie gerne aus eigenen Kräften, durch eiserne Selbstdisziplin zum Beispiel, ihren Macken sehr oft erfolgreich die Stirn bieten.
Durch seine Gnade möchte Gott uns eine herrliche Ewigkeit in seiner Nähe schenken, doch er möchte uns auch im Hier und Jetzt ein Leben in seiner Nähe schenken, dass von ihm geprägt ist.
Doch selbst wenn wir das Konzept verstanden haben und wir wissen, dass wir Gottes Gnade annehmen und die Ewigkeit mit ihm verbringen dürfen, ist das noch längst nicht alles! Durch seine Gnade möchte Gott uns eine herrliche Ewigkeit in seiner Nähe schenken, doch er möchte uns auch im Hier und Jetzt ein Leben in seiner Nähe schenken, dass von ihm geprägt ist. Bei dieser Erkenntnis angekommen, stellt sich nun für jeden Menschen die selbe Frage nach der konkreten Umsetzung dieser Gnade, die ja nicht aus eigener Kraft Veränderung bewirken soll.
Gerade für tatkräftige und disziplinierte Menschen ist es auch nicht immer klar, wie es denn funktionieren soll, Gott das Ruder zu überlassen und oft können Menschen, die wir typischerweise als „schwach“ bezeichnen, Gottes Gnade einfacher annehmen.
Dies verleitet aber oft zu einem gefährlichem Missverständnis. Natürlich ist es gut und richtig, sich nicht mehr auf sich selbst zu verlassen, doch es wäre total unsinnig, tatenlos zu werden. Nicht umsonst ruft Paulus uns auf, mit Furcht und Zittern an unserem Heil zu arbeiten (Phil. 2,12-16).
Wie können wir also mit höchster Anstrengung und doch ohne die eigene Kraft zu verwenden, Gottes Gnade erleben und darin wachsen?
Zuerst einmal geht es darum, zu verstehen, dass wir in Jesus Zugang zu der selben Kraft haben, mit der Jesus von Tod überwunden hat. Dazu müssen wir danach streben, uns nach Gottes Gnade auszustrecken und das ist der eigentliche Kampf den wir zu führen haben.
Die Wahrheit ist, dass wir immer von etwas ausgefüllt sein werden und als Christen möchten wir von Gott selbst ausgefüllt werden, anstatt von unseren eigenen Motiven und Zielen.
Die einzige Entscheidung, die wir täglich neu zu treffen haben, ist die, ob wir uns in Gottes Gegenwart begeben wollen und seiner Kraft die Tür zu öffnen.
→ Gott hat uns dafür Mittel und Wege zur Verfügung gestellt um von ihm ausgefüllt zu sein und seine Kraft in uns wirken zu lassen.
Gottes Wort und das Gebet sind mächtige Zugänge zur Gnade Gottes und wir dürfen sie bewusst dafür verwenden.
Wer kennt es nicht, dass Beten und Bibellesen dazu dient, unser schlechtes Gewissen zu beruhigen oder um im Bibelleseplan nicht hinterher zu hinken? Doch dann haben wir schlicht und einfach das Ziel verfehlt bzw. haben nicht verstanden, worum es dabei geht.
Gottes Wort und das Gebet sind mächtige Zugänge zur Gnade Gottes und wir dürfen sie bewusst dafür verwenden. Anstatt die Bibel übermüdet im Halbschlaf zu lesen, können wir sie ganz bewusst in dem Wissen lesen, dass wir seinem Wort und seiner Wahrheit öffnen die Tür öffnen. Wenn wir beten, dürfen wir uns seiner Gegenwart bewusst werden und davon ergriffen werden, wie wunderbar es ist, mit dem Schöpfer des Universums „per Du“ zu sein. Gott steht zu seinem Wort und wir dürfen uns darauf verlassen, dass seine mächtige Kraft in jedem Moment in dem wir seine Wahrheit in uns hereinlassen, in uns arbeitet.